Patentfonds
Im Rahmen der Emission von geschlossenen Fondsbeteiligungen wurden in den Jahren 2007 bis 2009 sogenannte Patentfonds aufgelegt.
Insgesamt nur sieben Fonds wurden in diesem Segment emittiert. Rückwirkend erwecken diese Produkte den Eindruck, lediglich eine Modeerscheinung gewesen zu sein. Den Schaden tragen nun tausende Anleger, denen die Patentfonds oftmals unter vollkommen falschen Risikoparametern verkauft wurden. Nicht zu Unrecht wurden diese Produkte von Deutschlands größter Ratingagentur im Bereich Geschlossener Fonds unter der Rubrik „Exotenfonds“ oder „Spezialitätenfonds“ geführt. Die Einstufung basiert zum großen Teil sicherlich auch auf der fehlenden Erfahrung. Denn während bei den Segmenten „Schiffsfonds“ und „Immobilienfonds“ die Prognosen basierend auf Erfahrungswerten der Vergangenheit erstellt wurden, bestanden zum Zeitpunkt der Fondsauflegungen der Patentfonds keinerlei Erfahrungswerte, auf welche die in dem Prospekt enthaltenen Prognoserechnungen hätten gestützt werden können. Eine Aufklärung der zumeist risikoaversen Anleger darüber dürfte in der Regel nicht erfolgt sein.
Ein bekannter Emittent solcher geschlossener Fondsbeteiligungen war die Alpha Patentfonds Management GmbH mit den Alpha Patenfondsreihen 1-3. Betreut werden die Anleger in der Regel durch die RöverBrönner Treuhand GmbH.
Fehlender Sachwert
Während andere geschlossene Fondsbeteiligungen in vorhandene Sachwerte (Immobilien, Schiffe etc.) investieren, legen Patentfonds das Geld der Anleger in intellektuelles Kapital an, eben in Patente sowie deren Verwertung.
Extrem kurze Laufzeiten, zweistellige Jahresrenditen, schnelle Auszahlungen. Für eine Vielzahl von professionellen Marktteilnehmern war schon 2007 erkennbar, dass es die Patentfonds schwer haben dürften die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Doch Emissionshäuser & Banken bewarben das Thema aktiv weiter. Zum Beispiel wurden die Folgefonds des Alpha Patent 1, Alpha Patent 2, Alpha Patent 3 und Alpha Patent 3 Tranche 2009 vertrieben, ohne das der Alpha Patentfonds 1 seinen Verwertungsprozess erfolgreich umsetzen konnte. Somit stellt sich die Frage, inwieweit die jetzige Entwicklung bereits bei Auflage der Fonds absehbar war. Die Kompetenz beteiligter Partner wurde offenbar vollkommen falsch eingeschätzt.
Oftmals wurde in den Verkaufsgesprächen eine Vielzahl der Risiken dieser Kapitalanlagen verharmlost. Patentfonds zählen wie etwa Spielefonds zu dem spekulativsten Segment der geschlossenen Fonds und sind schon aus diesem Grund nur für die wenigsten Anleger geeignet.
Fazit: Unverständliche Fondskonstruktionen, drastische Laufzeitverlängerungen, ausbleibende Ausschüttungen – Patentfonds haben ihre Berechtigung im Portfolio von Anlegern bisher nicht nachweisen können.
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf und wir prüfen im Rahmen einer kostenfreien Ersteinschätzung, ob Schadensersatzansprüche bestehen.